Und dann... dann blieb sie abrupt stehen. Hier, irgendwo in der großen Stadt, in der sie sich vor Orientierungslosigkeit kaum retten konnte. Ihre Knie waren weich und sie fühlte sich augenblicklich so klein. Viel zu klein.
Es war schleichend gekommen und Cullen hatte anfangs geglaubt er fantasiere. Doch der Gesang war nicht geschwunden, im Gegenteil: Er war immer drängender geworden. Und der wankelmütige Krieger hatte Gefallen daran gefunden; die Melodie war so schön.
Als hätte er sich an dessen Haut verbrannt, ließ Cullen den atemlosen Anders vor sich los; obwohl ihm sein Verstand sagte, jenen doch endlich zu töten. Der Mann wich nicht von dem Blonden ab, sondern starrte ihm nun wie vor den Kopf gestoßen entgegen.
Erwartungsvoll sah ihr der Avatar entgegen, fesselte sie mit einem durchdringenden Blick und mit diesen so verdammt blauen Augen; den Waldseen, in denen Asami stets zu ertrinken drohte.
Schon als Kind hatte sie mit dem Feuer gesprochen oder Schneeflocken zu ihren Freunden gezählt. Wenn sie ihr Ohr auf den Erdboden presste, flüsterte dieser zu ihr; sie musste nie schwimmen, denn das Eis beschrieb ihr kalte Wege über Flüsse und Seen.
Er spürte, wie sich die vierfingrige Hand seines Gegenübers fester in die Haare an seinem Hinterkopf grub und öffnete seine glasigen Augen daraufhin wieder etwas, um befangen aufzublicken. Ruhig sahen ihm die beiden goldenen Adleraugen entgegen.
Zuerst hatten sie beide ihre Herzen aneinander verloren, dann die Vernunft, die Kontrolle, daraufhin Hawke... und nun auch den stets schief vor sich hin grinsenden Heiler, so schien es.
Cullen war allein.
Anders' zittrige Hand streichelt der Katze, die sich auf seinem Schoß zusammengerollt hat, erneut sanft durch das weiche Fell. Wiggums ist der einzige Anhaltspunkt, der den Heiler im Moment davon abhält komplett durchzudrehen.