Die Straßenlaterne leuchtete nur widerwillig. Immer wieder flackerte das Licht, wurde aber dennoch von irgendeiner höheren Macht am vollständigen Ausgehen gehindert.
Wie spät es war! Schnell stand der junge Mann auf und machte sich fertig. In einer halben Stunde fuhr sein Zug, also keine Zeit mehr, um länger im Bett zu bleiben. Leider.
Der Junge war starr von dem Schock. Direkt vor ihm war ohne jegliche Vorwarnung eine neblige Gestalt aus dem Boden gewachsen. Diese Burg war definitiv alt und schaurig, doch hatte er eigentlich gedacht, alt genug zu sein für irgendwelchen Gespenster-Hokuspokus.
Das... ist kalt.
Aber irgendwie... kein Wasser.
Aber nass.
Weiß.
Und es schwebt zu Boden.
Nicht wie Regen. Die Tropfen wären groß und würden nach unten stürzen.
Ich schüttle meine Flügel, um das nasskalte Etwas zu entfernen. Ich bin verwirrt.
Alles ist so ruhig.
In der Nacht zu jemand anderem werden.
Am Tag jemand anderes sein.
In der Nacht ein Monster sein?
Und am Tag?
Ein Schmetterling?
Verzerrte Wahrnehmungen, die Grenzen verwischen.
Ein Monster in einem Schmetterling?
Man möchte schreien in dem Chaos.
Heute war der erste schöne Tag im Jahr. Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel und es war angenehm warm. Vögel zwitscherten und ein leichter Wind ließ die Blätter rascheln. Ich war auf dem Weg in den Wald und hatte beste Laune.
In einer Nacht, so zwischen drei und vier, saß ich an meinem Schreibtisch und las die letzten Zeilen eines Kapitels in meinem Buch. Die Wohnung befand sich im Erdgeschoss und die Rollläden waren nicht heruntergelassen.
Der Zug war bis in alle Ecken vollgestopft, als Chrissi in Bad Hombug ausstieg. Was musste sie auch genau ihre Fahrt genau zur Hauptverkehrszeit buchen? Sie hievte ihren Koffer durch die dicht gedrängten Leute und fiel mehr, als dass sie ging nach draußen.
Der gerade aufgegangene Mond hing hell und groß am Himmel. Er war schon zu dreiviertel gefüllt und leuchtete über eine sanfte Winterlandschaft. Mit weichen Schritten, die durch den Schnee zusätzlich gedämpft wurden, lief ich durch die angehende Nacht.